Hemiloricaria sp. Jacareacanga
Hemiloricaria sp. Jacareacanga ist eine unbeschriebene Art aus dem Rio Jacareacanga, einem kleinen Nebenfluss des mittleren Rio Tapajos. Erstmals im März 2023 konnte ich die Tiere bei Pier Aquatics (https://www.facebook.com/pieraquatics) bewundern, dem wohl besten Aquaristik-Laden der Welt. Wir waren dort im Rahmen der jährlichen CSG-Convention in Wigan (https://www.facebook.com/groups/csg.members/permalink/2640163869464270/).
Natürlich konnte ich nicht widerstehen und ließ mir 2 Paare einpacken (Größe etwa 13-15 cm). Männchen und Weibchen unterscheiden sich vor allem in der Färbung. Morphologische Geschlechtsunterschiede, wie sie z.B. bei H. melini und H. teffeana deutlich erkennbar sind (Irokesen-Haarschopf, Borsten auf den Brustflossen), scheint es bei Hemiloricaria sp. Jacareacanga nicht zu geben. Gefüttert wird reichlich mit Frostfutter, EBO-Paste (z.B. https://www.nature2aqua.de/produkt/ebo-spirulina-paste-fischfutter/) und SAK-Granulat (https://www.nature2aqua.de/produkt/sak-spirulina/), Hauptsache abwechslungsreich.
oben das Männchen, unten das Weibchen
Die Färbung ändert sich dann, wenn es Richtung Reproduktion geht, dann wird das Männchen deutlich kontrastreicher Richtung schwarz-weiß. Erste Anzeichen von reproduktivem Verhalten konnte ich dann im August 2023 erkennen, eines der Männchen bezog eine durchgehenden Ton-Höhle (https://www.nature2aqua.de/produkt/welsroehre-tonroehre/ in den Maßen 3,5×19 cm) und putzte diese sehr sorgfältig.
Und im September war es dann soweit, abends sah ich erstmals hinter dem Männchen auch das Weibchen und am nächsten Morgen betreute das Männchen ein sehr großes Gelege mit den für Hemiloricaria typischen grünen Eiern. Die Röhre mit dem Männchen konnte ich nach rund 5 Tagen in einen großen EHK überführen (https://www.nature2aqua.de/produkt/schwimmender-aufzuchtkasten-ehk-gross/), dabei ließ sich das Männchen in keinster Weise von seinen Putzaufgaben ablenken.
Bei einer Temperatur von rund 27-28°C, LF etwa 350-400 µS/cm, pH neutral bis leicht sauer, konnte ich etwa 8 Tage nach dem Ablaichen die ersten Larven beobachten und nach knapp 10 Tage waren dann fast alle Larven geschlüpft. Gut ist der grüne Dottersack zu erkennen, der vermutlich in den nächsten 1-2 Tagen aufgebraucht sein wird. Erst dann sollte man vorsichtig mit einer ersten Fütterung (Staubfutter SAK Spirulina, Moina-Frostfutter) beginnen. Hier hoffe ich, dass meine Erfahrungen bei der Aufzucht von H. teffeana und H. melini helfen und mir eine gute Quote aufwachsender Juveniler ermöglichen.
Mit dem Schlupf der Tiere im EHK erspare ich den jungen Larven ein Einfangen und Umsetzen, sie sind direkt dort wo ich sie für die weitere Aufzucht haben möchte (natürlich direkt mit, in diesem Fall im Sommer noch frischen Walnussblättern, demnächst dann die getrocknete Variante https://www.nature2aqua.de/produkt/walnussblaetter/). Und es sind wirklich sehr viele, ich schätze deutlich über 100 junge Larven.