Führt man bei solchen Aquarien eine genauere Messung der Wasserwerte durch, so stellt man sehr oft Eisenmangel (Fe = 0 mg/l oder nur in Spuren nachweisbar), einen Phosphatüberschuss (Werte von 3-5 mg/l sind keine Seltenheit) und manchmal auch (bei vernachlässigten Wasserwechseln) einen Nitratüberschuss (Werte von bis zu einem Mehrfachen von 50 mg/l kommen vor) fest.
Die oftmals dann schnell geäußerte Diagnose, Phosphat- und Nitratüberschuss, also eine Überversorgungdes Aquariums, ist jedoch unrichtig, denn ursächlich für die Wuchsprobleme bei Pflanzen ist eher der Eisen- und im weiteren Sinne Spurenelementmangel, der die "höheren" Wasserpflanzen an einer effektiven Verarbeitung des Phosphates und des Nitrates hindert. Manches mal hört man auch Empfehlungen wie weniger Beleuchtung des Aquariums oder den Austausch der Leuchtstoffröhren, diese sind aber inhaltlich nicht richtig. Ohne eine Lösung des Versorgungsproblems der Wasserpflanzen wird der Aquarianer keine Lösung für Probleme mit unerwünschtem Algenwachstum oder schlechtem Wuchs der Wasserpflanzen erreichen.
Mit Beginn von regelmäßigen und durchaus größeren Wasserwechseln von 30 % wöchentlich und einer Eisen- und Spurenelementversorgung stellt man nach einigen Wochen fest, dass die Wasserpflanzen wieder einen vitaleren Eindruck machen und die Algen sich nicht mehr so schnell vermehren und ausbreiten. Ab diesem Punkt kann man mit der Nachpflanzung (bei Erfordernis auch Neubepflanzung) zuerst einiger sehr wüchsiger Arten (meist Stängelpflanzen wie Wasserpest, Haarnixe, Indischer Wasserstern etc.) beginnen. Diese bauen effektiv Phosphate und Nitrate ab und bringen so das Aquarium wieder "ins Lot". In der zweiten Phase ist dann auch die Nachbepflanzung langsam wüchsigerer Arten wie manche Wasserkelche (Cryptocoryne spec.) oder Amazonas-Schwertpflanzen (Echinodorus spec.) mit Erfolg durchführbar.