Vorweg – ungebrannter Ton löst sich im Wasser wieder auf.
Es gibt für den Bastelbedarf an der Luft härtenden Ton oder solchen, der im Backofen fest wird. Für den Gebrauch im Aquarium ist so etwas unbrauchbar und darf keinesfalls verwendet werden.
Also wenden wir uns dem für den Gebrauch als Aquarien-Dekoration verwendbaren Ton zu. Hier können wir noch einmal grundsätzlich unterscheiden zwischen flüssigem und festen Ton. Flüssiger Ton („Gießton“) wird verwendet, um Hohlformen abzubilden. Man gießt den flüssigen Ton in eine Gipsform, lässt ihn auf die gewünschte Wanddicke abbinden und gießt den überschüssigen Ton wieder ab. Mit dieser Technik lassen sich viele Stücke gleichzeitig herstellen. Die auf dem Markt erhältliche Massenware ist meist auf diese Weise hergestellt. Man erkennt sie u.a. an der sehr glatten Oberfläche, die zum einen von der glatten Gießform herrührt, und zum anderen auf den fehlenden Schamotteanteil im Ton zurückzuführen ist. Schamotte ist feuerfester Stein, der bei der Tonherstellung in verschiedenen Körnungsgrößen zu verschiedenen Anteilen dem Ausgangston hinzugefügt wird, um bestimmte Materialeigenschaften zu erzeugen.
Im Gießton wäre Schamotte nutzlos, weil sich die Körnchen in der Gießform der Schwerkraft folgend unten sammeln und nicht gleichmäßig im Werkstück verteilen würden.
Grundsätzlich kann man sagen, je höher die Brenntemperatur, desto dichter ist der Ton und desto weniger kann er Stoffe aufnehmen oder abgeben. Das betrifft jeden Ton, also sowohl die Gießmassen als auch die festen Massen.
Kommen wir nun zu den festen Tonmassen. Diese bekommt man i.d.R. in Hubeln, meist 10 oder 12,5 kg-Blöcke, z. B. ebenfalls im Bastelbedarf oder in Keramikfachgeschäften in verschiedenen Farben, mit verschiedenen Schamotte-Anteilen und -Körnungsgrößen. Natürlich kann man sich mit etwas handwerklichem Geschick selber etwas daraus für sein Aquarium bauen. Man benötigt dann nur einen Brennofen, um die Stücke wassertauglich zu machen. Von einem Versuch, dasselbe Ergebnis im Backofen zu erzielen, raten wir dringend ab. Die in einem Backofen erreichbare Temperatur ist weit jenseits der benötigten. Für einen Schrühbrand und somit halbwegs Wassertauglichkeit benötigt man schon 960 °C aufwärts. Ein Backofenversuch führt also nur zu Material- und Energieverschwendung.